Tipps & Tricks für den Tierarzt-Besuch mit Ihrem Hund
30. April: Tag des Tierarzts! Tipps & Tricks für den Tierarzt-Besuch mit Ihrem Hund

Tierarzt-Besuche sind für viele Hunde mit Stress oder Angst verbunden - vor allem, wenn man nur dann geht, wenn's brennt. Wie Sie Ihrem Hund die Angst nehmen können und ihn von klein auf daran gewöhnen können? Infos dazu gibt es hier!
Wie oft sollte ich mit meinem Hund zum Tierarzt gehen?
Wie auch beim Menschen sollte hier das Prinzip sein: Nicht nur gehen, wenn’s brennt, sondern auch mal zur Vorsorge. Außerdem können Sie dabei auch gleich nötige Impfungen erledigen und Ihren Hund auf Parasiten untersuchen lassen. Bei Welpen werden hier meist die Zähne kontrolliert und wenn nötig die Krallen gekürzt. Die goldene Regel, die zur Vorsorge meistens empfohlen wird, lautet: Einmal im Jahr. Durch die regelmäßige jährliche Kontrolle können Sie Ihrem Hund auch das Misstrauen oder die Angst vor einem Tierarztbesuch nehmen. Wenn Sie etwas Ungewöhnliches an Körper oder Verhalten Ihres Hundes bemerken, sollten Sie diese Auffälligkeit unbedingt auch zeitnah beim Tierarzt überprüfen lassen. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig, lautet hier die Devise.

Tierarzt-Training: Wie kann ich meinen Hund an den Tierarzt gewöhnen?
Das einfachste beim Tierarzt-Training ist es, wenn Sie Ihren Hund bereits als Welpen an die Prozedur gewöhnen. Gehen Sie zum Kennenlernen in die Praxis – falls Ihr Tierarzt dafür Zeit hat, kann er ihn ein wenig streicheln oder ihm ein Leckerli geben und ihn somit für sich gewinnen. Falls das nicht geht, nehmen Sie sich beim ersten Termin viel Zeit und kommen Sie einige Zeit früher in die Praxis. Lassen Sie Ihren Hund entspannt warten. Spielen Sie vor der Tierarztpraxis mit Ihrem Hund und lenken Sie ihn von der bevorstehenden Zeit ab. Spielen Sie so lange mit ihm, bis er entspannt und gut gelaunt ist. Packen Sie hierfür sein Lieblings-Spielzeug ein und denken Sie an Ihren Snackbeutel, um ihn zu loben und zu verwöhnen. Wenn Sie Ihre Gürteltasche um oder Ihren Dummy dabeihaben, können Sie Ihren Hund durch das regelmäßige Geben von Leckerlis aus der Snacktasche auf eben diese fokussieren und dadurch von den äußeren Einflüssen ablenken. Nehmen Sie für das Wartezimmer seine Kuscheldecke mit. In dieser kann er sich bei negativen Emotionen einkuscheln und beruhigen.
Gehen Sie regelmäßig zum Tierarzt oder besuchen Sie die Praxis, auch mal ohne eine anstehende Untersuchung. Bleiben Sie dabei stets ruhig und entspannt – Nervosität überträgt sich nämlich auf Hunde. Achten Sie darauf, dass der Tierarzt / die Tierärztin zu Ihrem Hund als auch zu Ihnen eine sympathische Beziehung aufbaut. Auch Abneigung und negative Emotionen können sich auf Ihren Hund übertragen und ihn stressen oder verängstigen. Wenn Sie ab und zu bei der Tierarztpraxis vorbeikommen, auch ohne Untersuchungen – zum Beispiel in Form eines Spaziergangs, wird das Bild Ihres Hundes von der Tierarztpraxis kein Negatives sein. Es wird zum positiven Alltag.
Gewöhnen Sie Ihren Hund auch an das Tragen eines Maulkorbs. Falls Ihr Hund dabei gestresst oder panisch ist, kann es zu ungewöhnlichen Situationen kommen. Vor allem, wenn Ihr Hund Schmerzen hat, kann es durchaus auch einmal dazu kommen, dass er nach dem Tierarzt schnappt, weil dieser die empfindliche Stelle untersucht. Wie Sie Ihren Hund an das Tragen eines Maulkorbs gewöhnen können, erfahren Sie in unseren weiteren Tipps & Tricks. Auch die wichtigsten Kommandos „Platz“, „Sitz“, „Bleib“, „Nein“, „Aus“, „Hier“ oder „Bei Fuß“ sollte Ihr Hund beherrschen, um sich beim Tierarzt angemessen zu verhalten. Auch Dinge, wie Pfote geben und sich die Zähne untersuchen zu lassen, oder sich hinzulegen, sind beim Tierarzt-Besuch goldwert. Ihr Hund ist entspannter, wenn er auf die Befehle reagiert und diese bereits kennt – das verhindert Stress und macht auch die Arbeit für den Tierarzt einfacher.

Was kann ich tun, damit mein Hund keine Angst mehr vorm Tierarzt hat?
1. Machen Sie möglichst früh am Morgen einen Termin aus!
Da es sehr viele Tiere gibt, die einen Tierarzt-Termin mit Angst und Stress verarbeiten, spürt Ihr Hund genau diese Eigenschaften beim Betreten der Praxis. Auch der Geruch von Kot, Urin und Hygiene-Mittel zur Desinfektion sind am Morgen noch weitaus geringer vertreten als beispielsweise nachmittags. Genau diese Geruchsmischung lässt die Alarmglocken Ihres Hundes schrillen – versuchen Sie also, diese zu umgehen.
2. Kommen Sie etwas früher und belohnen Sie Ihren Hund mit einem Spiel und Leckerlis
Machen Sie auf dem Parkplatz vor der Praxis Apportierspiele oder ähnliches, damit er sich ablenkt und die Anspannung von ihm abfällt. Nehmen Sie ausreichend Leckerlis mit, die er notfalls auch während der Untersuchungen schlecken oder essen darf.
Was kann ich tun, wenn mein Hund nach dem Tierarzt beleidigt ist?
Ob ein Hund wirklich beleidigt sein KANN, wird von der Wissenschaft angezweifelt. Vielmehr verhält der Hund sich oft so, dass es für uns wirkt, als wäre er beleidigt – doch hier können auch andere Dinge dahinterstecken. Jedenfalls stellen viele Hundebesitzer fest, dass ihr Haustier nach einem Tierarzt allein sein möchte, ihnen den Rücken zudreht und beleidigt zu sein scheint. Dahinter kann auch Stress stecken, die vorherige Anstrengung, oder schlicht Angst. Wahrscheinlich ist, dass er sich einfach für den Moment der Situation entziehen will. Für Sie ist es wichtig zu wissen; es geht vorbei. Ihr Hund wird sich nicht ewig so verhalten und muss lernen, dass solche Besuche dazugehören. Das Stichwort lautet also Aussitzen. Sie können ausprobieren, ob es hilft, besonders nett zu ihm zu sein, ihn viel zu streicheln und ihm sein liebstes Leckerli zu geben, oder dieses Verhalten einfach hinzunehmen und ihn in Ruhe lassen. Beides kann helfen – das ist, wie so oft, Charaktersache des Hundes.

Dinge, bei denen uns ein Tierarzt helfen kann
Beim Tierarzt spielt für viele Hundebesitzer natürlich auch das Thema Geld eine Rolle. Diese sind in der Gebührenordnung der Tierärzte (kurz: GOT) geregelt. Die GOT gibt dabei einen Rahmen vor, in denen sich die Tierarztkosten für verschiedene Dienste oder Untersuchungen bewegen dürfen. Wie viel ein Tierarzt für eine Behandlung oder eine Beratung anschlägt, liegt innerhalb dieses Rahmens beim jeweiligen Tierarzt. Das Prinzip ist ähnlich, wie zum Beispiel bei Ihrer jährlichen Zahnreinigung beim Zahnarzt. Das heißt, es gibt auf jeden Fall Unterschiede. Bei einem Tierärztlichen Notdienst darf sogar der vierfache Satz erhoben werden. Auch der stationäre Aufenthalt Ihres Haustiers über Nacht in der Tierarztpraxis kostet etwas – bis zu 48 Euro pro Nacht, günstig ist es, wenn es nur 16 Euro kostet. Auch Gutachten und Bescheinigungen kosten etwas Geld, Impfbescheinigungen für etwa 10 Euro, einfach oder ausführliche Gutachten ab 25 bis zu 250 Euro. Vor allem Operationen sind sehr teuer und die Tierarztkosten können hier leicht im vierstelligen Bereich sein.

Über all das sollten Sie sich informieren, bevor Sie einen Hund zu sich holen. Schließlich sollten Sie voraussetzen können, dass Sie die Behandlung Ihres Hundes bei einer Krankheit bezahlen und sich dadurch ausreichend um ihn kümmern können. Sie können sich auch bei Ihrem Tierarzt durch einen ersten Beratungstermin genau über die Preise der Behandlung informieren und dann gemeinsam mit ihm abwägen, was unbedingt nötig ist und was eventuell noch warten kann.